Das Metaversum (engl. Metaverse) ist “die Konvergenz von virtuell erweiterter physischer Realität und physisch persistentem virtuellen Raum1Wikipedia. Virtuelle und reale Welt verschmelzen. Personen und andere Akteure werden im Metaversum von ihren virtuellen Abbildern (Avatare) vertreten/repräsentiert. Als erstes Projekt im Internet setzte Second Life diese Vision in weiten Teilen um.

Als Schlüsseldokument gilt in der Tech-Szene der Beitrag The Metaverse: What It Is, Where to Find it, Who Will Build It, and Fortnite des Investors Matthew Ball, der im Januar 2020 erschien. Inzwischen hat Ball daraus eine eigene Serie, ‘The Metaverse Primer“, gemacht. Ball beruft sich u.a. auf Vannevar Bush und dessen Memex: “ein einziges Gerät, das alle Bücher, Aufzeichnungen und Mitteilungen speichert und sie mechanisch durch Assoziation miteinander verbindet. Dieses Konzept wurde dann verwendet, um die Idee des “Hypertextes” zu formulieren (ein Begriff, der zwei Jahrzehnte später geprägt wurde), der wiederum die Entwicklung des World Wide Web leitete (das weitere zwei Jahrzehnte später entwickelt wurde). Die “Streaming Wars” haben gerade erst begonnen, doch das erste Streaming-Video wurde bereits vor mehr als 25 Jahren veröffentlicht. Darüber hinaus wurden viele der Attribute dieses sogenannten Krieges schon seit Jahrzehnten vermutet, wie z. B. das praktisch unbegrenzte Angebot an Inhalten, die Wiedergabe auf Abruf, Interaktivität, dynamische und personalisierte Werbung und der Wert der Konvergenz von Inhalten und Vertrieb2VANNEVAR BUSH Visionär der Mensch-Computer-Interaktion.

Nvidia-Chef Huang ist der Überzeugung, dass das Metaversum eine neue Wirtschaft bilden wird, die größer ist als unsere heutige Wirtschaft3Nvidia-Chef sieht gigantisches Wirtschaftspotenzial im Metaverse

Großes Potenzial hat darüber hinaus das sog. Industrielle Metaversum. 

Beim industriellen Metaverse geht es darum, Erfahrungen in der virtuellen Welt zu simulieren, bevor man in die physische Welt übergeht. Das industrielle Metaversum kann die Art und Weise verändern, wie jedes physische Gut – Gebäude, Flugzeuge, Roboter, Autos usw. – auf der Welt entwickelt, gebaut und betrieben wird. Die Notwendigkeit, immer komplexere, intelligente und vernetzte Projekte oder Produkte auf den Markt zu bringen und diese dann zu betreiben und zu warten, erfordert in allen Branchen, wie z. B. der Architektur, dem Ingenieurwesen, dem Bauwesen, der Automobilindustrie, dem Transportwesen, der Fertigung und darüber hinaus, einen neuen Ansatz.

Im Gegensatz zu Prototypen in der realen Welt, die unter Umständen erhebliche Anpassungen bei der Herstellung erfordern, könnten Prototypen im Metaversum schnell erstellt werden, indem Simulationen wie Digitale Zwillinge genutzt werden. Mit dem Digitalen Zwilling ist es möglich, die unterschiedlichen Wertschöpfungspartner digital zu verbinden und die Daten eines Produktes unternehmensübergreifend bereitzustellen. Eine partner- und lebenszyklusübergreifende Integration von Daten bietet speziell für kleine und mittlere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen großen Nutzen.

Für die gemeinsame Arbeit an einem Digitalen Zwilling kann z.B. ein VR-basierter Konfigurator zum Einsatz kommen, der eine interaktive Konfiguration von Maschinen aus Standardkomponenten ermöglicht. Dabei können einzelne Funktionskomponenten an Arbeitswänden entsprechend dem Bearbeitungsprozess virtuell zusammen­gestellt und montiert werden. Die interaktive Nutzung kann dabei an einem Mobilgerät oder mithilfe eines Head-Mounted Display in VR erfolgen.

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