In der Industrie wurden die Potenziale von xReality-Technologien ebenfalls früh erkannt. Zu Beginn lag der Fokus auf AR-Anwendungen, wie die bereits erwähnten digitalen Zusatzinformationen, die auf Tablets oder mittels spezieller AR-Brillen in das Sichtfeld eingeblendet werden. Sie helfen bei der Wartung und Bedienung von Maschinen oder bei der Schulung von Mitarbeitenden, indem konkrete Handlungsanweisungen ortsspezifisch an der Maschine angezeigt werden. Aber auch digitale Zwillinge von Maschinen und Produktionsanlagen kommen zum Einsatz. Dafür werden komplexe Anlagen 1:1 virtuell nachgebaut, sodass Schulungen in VR erfolgen können. Auch das Verhalten in Gefahrsituationen kann so virtuell trainiert werden. Die Maschinen fallen damit nicht für die Produktion aus und Fehlbedienungen von unerfahrenen Arbeitskräften führen nicht zu teuren Schäden. Digitale Zwillinge helfen auch, die Produktentwicklung effizienter zu gestalten, insbesondere wenn verschiedene internationale Teams zusammenarbeiten. Missverständnisse, z. B. über den Platzbedarf von Teilkomponenten, werden vermieden, Bedienkonzepte optimiert oder der Aufwand für die Anfertigung und Anpassung von Prototypen reduziert. Natürlich lassen sich fertige Produkte virtuell auch viel anschaulicher und genauer den Kund*innen in einer praxisnahen Situation präsentieren.

Es geht aber jetzt schon deutlich komplexer: Deutsche Automobilhersteller haben bspw. vollständige Produktionsfabriken vor dem Bau virtuell erstellt, sodass Planungsdetails leichter überprüft, flexibel geändert und wesentlich (kosten-)effizienter umgesetzt werden konnten. Die hier skizzierten Entwicklungen werden nicht nur bei großen Unternehmen, sondern auch bei KMU zu radikalen Veränderungen von Planungs-, Produktions- und Arbeitsprozessen führen.

Quelle: Metaverse: Überblick und Perspektiven

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